Ein Mann mit einem TÜV SÜD Hemd untersucht eine Lichtquelle in einem technischen Labor.

Lebensmittel-Auditor

#FutureInYourHands

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Dr. Daxenberger beweist guten Geschmack

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Echter Geschmack duldet keine Kompromisse. Und keinen Betrug. Ist im Püree oder Konzentrat auch wirklich drin, was drin sein soll? Wir begleiten Lebensmittel-Auditor Dr. Andreas Daxenberger beim Audit eines Fruchtverarbeiters.

Dr. Daxenberger zieht sich die weiße Haube über den Kopf, knöpft den weißen Kittel zu und nimmt das Klemmbrett unter den Arm. Sein heutiger Rundgang beginnt im Kühlkeller. Riesige silberne Tanks stehen akkurat aneinandergereiht, in jedem der 50.000-Liter-Gefäße lagert ein Konzentrat oder Püree aus Karotten, Äpfeln oder Schwarzen Johannisbeeren.

Als Lebensmittel-Auditor prüft er heute bei einem Fruchtverarbeiter nach FSSC 22000 – einer Norm zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bei deren Herstellung. Das Unternehmen stellt vor allem Produkte her, die in der Lebensmittelindustrie zur natürlichen Färbung eingesetzt werden – aus zahlreichen Obst- und Gemüsesorten. Der Bestseller? Rote-Bete-Konzentrat! Dieses verleiht vielen Produkten ihre rote Farbe.

Im Labor werden routinemäßig Bestandteile von Püree, Säften und Konzentrat überprüft. „Die einfachste Form von Lebensmittelbetrug ist beispielsweise die Verdünnung von Konzentraten mit Wasser und Zucker“, erklärt Dr. Andreas Daxenberger.

 

Betrug kommt immer wieder vor in der Lebensmittelbranche, deshalb müssen Lebensmittelproduzenten heutzutage einen sogenannten Vermeidungsplan gegen Food Fraud – Lebensmittelbetrug – vorlegen: „Ich überprüfe bei diesem Teilaspekt des Audits, wie sich das Unternehmen davor schützt, von Lieferanten betrogen zu werden. Bei meiner Arbeit vor Ort geht es nicht um Probenentnahmen und labortechnische Untersuchungen von Obst und Gemüse, sondern um eine Prüfung von Herstellprozessen, qualitätssichernden Verfahren und deren Nachweise.“

Bei der Kontrolle von Lebensmitteln spielt der Ursprung der Rohwaren eine große Rolle. Deshalb schaut sich der Auditor die Prüfpläne ganz genau an: „Wo kommen die Inhaltsstoffe her? Wie werden die mikrobiologischen Grenzwerte eingehalten? Kann ich die Lieferscheine zum Wareneingang sehen?“ Viele Fragen, die anhand von Dokumenten und Auswertungen beantwortet und verifiziert werden müssen.

Seit 18 Jahren arbeitet Dr. Andreas Daxenberger bei TÜV SÜD. Er hat im Bereich Lebensmittelchemie promoviert: „Lebensmittelbetrügern auf die Schliche zu kommen war von Anfang an eine Aufgabe des Lebensmittelchemikers – das hat mich schon immer interessiert!“ Auf die Frage, ob er ein strenger Auditor sei, lacht er: „Wenn etwas nicht in Ordnung ist, ist es nicht in Ordnung. Ich bemühe mich als Auditor, nicht auf der Ebene der Formalitäten zu verharren. Ich möchte in die Prozesse der Unternehmen eintauchen – die muss ich verstehen und Schwächen aufdecken.“

Schwächen hat er diesmal keine entdeckt, und am Ende ist er sicher: „Dieses Unternehmen tut alles, um sich vor Betrug zu schützen.“ Zufrieden legt er den weißen Kittel ab.

Quelle: TÜV SÜD IN

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