Die Ausbildungsprogramme mit Zertifikat der TÜV SÜD Akademie
Wasserstoff gilt als ein möglicher Energieträger, der den Einsatz von fossilen Brennstoffen überflüssig macht. Die Verwendung von Wasserstoff birgt einige Risiken, die unternehmerisch wie auch technisch Herausforderungen darstellen. Unsere Schulungen und Ausbildungs-Module bieten einen Schnelleinstieg in den Umgang und das sichere Arbeiten mit Wasserstoff sowie verschiedene Anwendungsfelder entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette.
Unternehmerische Vorteile durch Qualifikation im Bereich Wasserstoff
Wasserstoff wird bei der Dekarbonisierung der Industrie und der Erreichung der nationalen wie europäischen Klimaziele als Energieträger eine zentrale Rolle spielen. Es besteht jedoch die unternehmerische Herausforderung, dass derzeit nur wenige Ausbildungsberufe angeboten werden. Der Mangel an Fachkräften stellt eine große Herausforderung beim Thema Wasserstoff dar. Externe Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote im Bereich der Wasserstofftechnologien bilden damit einen wichtigen Eckpfeiler bei der Erreichung politischer, wirtschaftlicher sowie ökologischer Ziele.
Wenn Sie diese Potenziale in Zukunft nutzen möchten, brauchen Sie das entsprechende Fachwissen im Bereich Wasserstofftechnologie. Die TÜV SÜD Akademie unterstützt Unternehmen sowie interessierte Einzelpersonen mit umfangreichen Kursangeboten bei der Aus- und Weiterbildung sowie Zertifizierung im Bereich Wasserstoff.
Für wen sind die Ausbildungen des TÜV SÜD im Bereich Wasserstoff sinnvoll?
Unsere Seminare, E-Learnings sowie Schulungen im Themenbereich Wasserstoff richten sich vorrangig an Fachleute, die mit Wasserstoff in unter anderem bei Erprobung, Entwicklung, Betrieb oder Wartungsarbeiten in Berührung kommen. Für viele ist die der Umgang mit Wasserstoff dabei noch neu und unbekannt.
Als TÜV SÜD wollen wir den Menschen vor den Gefahren der Technik schützen, weshalb Sicherheit wesentlicher Bestandteil unserer Aktivitäten ist. Auch bei Wasserstoff liegt unser Themenfokus darauf, mit unseren Angeboten zur Sensibilisierung der Gefahrenpotenziale, dem fachgerechten Umgang mit Wasserstoff sowie den Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Häufig sind Unternehmen aus Unwissenheit bereits recht hohe Risiken eingegangen. Insofern richtet sich speziell unser 1. Modul zum sicheren Umgang mit Wasserstoff (ebenso wie unser E-Learning) an alle Mitarbeitenden, die mit Wasserstoff in Berührung kommen – darunter auch Hersteller und Entwickler für wasserstoffführende Systeme und Komponenten, aber auch Betreiber von Wasserstoffanlagen, Servicetechniker und Arbeitssicherheitsfachkräfte. Aufgrund des Gefahrenpotenzials dieses Gases sind Schulungen und Weiterbildungen daher unabdingbar, um rechtliche wie technische Folgen kalkulierbar zu halten.
Unsere Schulungen werden von Spezialisten durchgeführt, die größtenteils als TÜV SÜD Sachverständige durch ihre tägliche Arbeit mit den Problemstellungen und Aufgabenbereichen im Bereich Wasserstoff konfrontiert werden. Somit können unsere Kursteilnehmer aus erster Hand von den langjährigen Erfahrungen unserer Ausbilder lernen.
Einstieg in die Wasserstoffthematik: Unser Schulungsangebot
Nutzen Sie die Vorteile von Wasserstoff für Ihr Unternehmen und gehen Sie mit unserer professionellen Weiterbildung und Zertifizierung einen Schritt weiter. Als Ihr Weiterbildungspartner können wir Ihnen das passende Training entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette anbieten. Dabei setzen wir unsere eigenen Sachverständigen ein und verfügen darüber hinaus über ein großes Netzwerk an erfahrenen Fachexpert*innen für Ihre Weiterbildung.
Wasserstofftechnologie-Ausbildung
Vierstufiges modulares Ausbildungskonzept
Unser Ausbildungsprogramm bietet einen ersten Einstieg in den Bereich der Wasserstofftechnologien. Es vermittelt wichtige Grundkenntnisse, erklärt die häufigsten Anwendungsgebiete, schult den sicheren Umgang sowie die Arbeit mit Wasserstoff und klärt über den fachgerechten Betrieb sowie Wartung von Wasserstoffanlagen auf.
Mit den Zertifikaten aller 4 Module weisen Sie ausreichend Kenntnisse über den sicheren Umgang mit wasserstoffführenden Systemen nach, welches als Nachweis der Weiterbildung gemäß TRBS 1203 für befähigte Personen genutzt werden kann.
Wasserstofftechnologien lassen sich in vielen Industriebereichen gewinnbringend einsetzen. Die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette umfasst hierbei die Erzeugung, die Speicherung, den Transport, die Verteilung sowie die eigentliche Verwendung des Wasserstoffs.
Entdecken Sie die einzelnen Stufen in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette in unserem Wimmelbild:
Grüner Wasserstoff wird in der Regel durch Elektrolyse aus Wasser gewonnen. Zu seiner Stromerzeugung kommen insbesondere die regenerative Primärenergiequellen in Betracht: Sonne, Wind und Wasserkraft. Eine weitere Möglichkeit stellt die Erzeugung über Dampfreformierung aus Biogas dar.
Neu: Wasserstoffsysteme und -anlagen • Power-to-Gas-Anlagen mit Wasserstoff (coming soon)
Die Speicherung von Wasserstoff
Für die Speicherung von Wasserstoff kommen vorrangig die Speicherung im gasförmigen Zustand als auch die Speicherung in verflüssigter Form zum Einsatz.
Die Speicherung in gasförmigem Zustand (auch CGH2 genannt), beispielsweise in Hochdruck-, Niederdruck- oder Kavernen-Speichern ist hierbei einer der häufigsten Formen der Wasserstoffspeicherung. Je nach Anwendung und Bedarf kommt aber auch die Speicherung in verflüssigter, tiefkalter Form (auch LH2 genannt) in Betracht. Hierbei wird der Wasserstoff auf -253 °C abgekühlt und in Kryotanks vorgehalten. Durch die Kühlung verflüssigt sich Wasserstoff und nimmt dabei nur noch ein Fünftel seines Volumens in Anspruch, was große Vorteile beispielsweise beim Transport über längere Strecken hat.
Die Wasserstoff-Verteilung kann über verschiedene Wege erfolgen. Neben dem Transport per Zug oder Lkw mit Druckbehältern rücken Pipelines weiter in den Vordergrund. Der Auf- und Ausbau eines flächendeckenden Wasserstoff-Netzes bildet eine Grundlage für die Verknüpfung der Erzeugung, die meist in der Nähe der erneuerbaren Energiequellen erfolgt, mit den Anwendern . Wasserstoff kann entweder in bestehenden, dafür geeigneten Gasnetzen oder in neuen H2-Pipelines zuverlässig auch über längere Strecken hinweg transportiert werden. Im internationalen Handel spielt hierbei auch der Transport per Schiff eine Rolle.
Nach der Zuführung in die stationären, wasserstoffführenden Anlagen, respektive der Betankung bei mobilen Einsatzszenarien, folgt die eigentliche Anwendung von Wasserstoff. Hier steht zum einen das Thema Mobilität derzeit im Vordergrund, beispielsweise für den Antrieb von Pkws, Lkws, Zügen, in der Schifffahrt sowie zunehmend auch in der Luftfahrt. Unterschieden wird hierbei der Einsatz von Wasserstoff in Brennstoffzellen für elektrische Antriebssysteme sowie der Einsatz in Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, beispielsweise für Heavy Duty Fahrzeuge, wie Lkws und Schienenfahrzeuge.
Wasserstoff spielt aber auch in anderen Bereichen eine wichtige Rolle. Hierbei geht es um die physikalische Kopplung verschiedener Infrastrukturen untereinander und die Wasserstoffnutzung in verschiedenen Sektoren. Die Sektorenkopplung ermöglicht es, die Potenziale des aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoffs nicht nur in der Mobilität, sondern auch in den Sektoren Wärme, Gas, Stromerzeugung und Industrie, wie Chemie- oder Stahlindustrie, zu nutzen, um so nach und nach den Einsatz von fossilen Brennstoffen in diesen Bereichen reduzieren zu können.
•Kraftfahrzeuge mit Wasserstoffantrieben (coming soon)
Das Gefahrenpotenzial von Wasserstoff richtig bewerten
Wasserstoff ist ein farbloses und geruchloses Gas, das an sich nicht gefährlicher ist als andere Gase. Es kann durch Abkühlung auf -253 °C verflüssigt werden, um auf kleinerem Raum transportfähig zu werden. Tiefkalter Wasserstoff (LH2) ist träge und verweilt für längere Zeit an Austrittsstellen, die bei Kontakt mit der Haut zu schweren Kälteverbrennungen führen.
Alternativ wird Wasserstoff im gasförmigen Zustand in der Regel unter hohen Drücken gespeichert; Druckniveaus zwischen 200 und 900 bar sind durchaus üblich. Gasförmiger Wasserstoff ist sehr flüchtig, entweicht nach oben und vermischt sich mit Luft. Wasserstoff neigt dazu, sich durch andere Materialien zu verbreiten. Allerdings steigt bei Wasserstoff auch die Entzündungs- oder Explosionsgefahr, wenn er in Gebäuden nicht frei entweichen kann. Hier reicht bereits ein einzelner Funke aus!
Der Einsatz von Wasserstoff ist damit vergleichbar mit Erdgasanwendungen. Die Explosionsgrenzen sind bei diesem Gas allerdings wesentlich breiter als bei anderen Gasen. Zudem ist eine Wasserstoffflamme nicht sichtbar und erzeugt nur eine geringe Hitzestrahlung. Wasserstoffbrände sind daher häufig schwer zu entdecken und zu löschen – ein kontrolliertes Abbrennen von Wasserstoff ist daher oft die einzig verbleibende Möglichkeit.
Unsere Schulungsangebote zur Spezialisierung für Werkstoffe in Verbindung mit Wasserstoff
Die TÜV SÜD Akademie bietet Ihnen Schulungen zur Spezialisierung an, um Ihr Wissen in der Wasserstofftechnologie weiter zu vertiefen.
Informieren Sie sich hier über unser Praxisseminar zur Errichtung und Dichtheitsprüfung von wasserstofführenden Anlagen und unser Schulungsangebot zur Wasserstoffverträglichkeit von Anlagen, Transport- und Speichersystemen.