TÜV: Wie erleben Sie aktuell die Präsenzseminare bei uns im Trainingscenter unter den Corona spezifischen Regelungen?
Als Anfang Juni klar war, dass wir gemeinsam wieder Präsenzseminare durchführen, war ich sehr erleichtert. Obwohl ich mich inzwischen auch erfolgreich im virtuellen Training etabliert hatte, war die Vorfreude genauso riesig wie die Hoffnung, dass die Perspektivlosigkeit nun zu Ende geht. Ich gebe zu, dass die existentiellen Sorgen für mein Team und mich, die völlig erratische Situation und die unplanbaren Reaktionen meiner Kunden mich enormst beansprucht hat. Wie vermutlich uns Trainer insgesamt.
Dieses auf und ab im Vorfeld „wird wirklich geöffnet?“, „wie geht es mit den Auflagen?“, „wie reagieren die TeilnehmerInnen?“. Auch das war extrem aufregend, fast täglich kamen neue Meldungen.
Und dann – der große Tag. Neubeginn. New Normal. Maske. Essen im Raum. Geschlossene Getränke. Und – was soll ich sagen: es war wie nach Hause kommen. Sicher, es hatte etwas von „Jugend forscht“ und in einigen TC´s – ich durfte seither für fünf verschiedene arbeiten - empfand ich die Regelungen (stündlich kontrolliertes Stosslüften, Sitzplätze sicher wie Fort Knox, überwachte Einbahnwege, zigfach verpackte Lunchtüten…) durchaus etwas herb. Und auch die bisweilen sehr schleppende Kommunikation im Vorfeld war kritisch. Doch egal: es ging wieder los. Einfach mal machen, kann ja auch gut werden.
Denn das, was wir zusammen am Besten können, haben wir wieder getan: Training live mit Menschen - und gerade das habe ich genossen: Die TeilnehmerInnen haben mitgemacht, die MitarbeiterInnen durch ihre Masken gelächelt. Das Mittagessen war kein Leistungsfaktor mehr, und satt und glücklich waren alle. Und wir haben alle gefeiert, „wieder da zu sein“!
Was habe ich gelernt? Wie wichtig mir Menschen sind, und dass wir gemeinsam auch in solch wirren Zeiten etwas erreichen und bewegen. Und dass es wichtig ist, offen miteinander zu sprechen. Ich wünschte mir, dass wir uns daran auch künftig stets erinnern.