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Als Treppe bezeichnet man einen durch Stufen gebildeten Auf- bzw. Abgang, der unterschiedlich hoch liegende Ebenen miteinander verbindet - sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden. Auch an Steigungen im Gelände werden Treppen angelegt.
Die Idee, Höhenunterschiede bequem und sicher mit einer Treppe zu überwinden, gab es bereits in der Urzeit. Frühe Hochkulturen wie die Mesopotamier versahen ihre Tempel mit langen Treppen, in der Antike gehörten Treppen ebenfalls zu Tempel- und Theaterbauten unweigerlich dazu. Nach den mehrgeschossigen Wohnhäusern "Insulae" im antiken Rom gewann die Treppe mit dem Aufkommen der großen Bürgerhäuser im Spätmittelalter wieder mehr an Bedeutung. Die Herrscher des Barock ließen prunkvolle Treppenhäuser in ihren repräsentativen Schlössern errichten. Mit den immer höher werdenden Gebäuden der Neuzeit wurden die Treppen zunehmend durch Aufzüge ergänzt.
Eine übliche Treppe in einem mehrgeschossigen Wohnhaus führt vom sogenannten Treppenabsatz über ein Zwischenpodest zum darüber oder darunter liegenden Treppenabsatz. Sie verfügen über ein Treppengeländer und einen Handlauf, beginnen mit dem Antritt und enden mit dem Austritt. Der über die Stockwerke gehende Luftraum, der von den Treppenläufen und Absätzen umschlossen wird, wird im Treppenbau als "Treppenauge" bezeichnet. Die vertikale Fläche der Treppenstufen nennt man "Setzstufe", die horizontale Fläche "Trittstufe".
Treppen können nach ihrer Form, dem Material oder ihrer Lage unterteilt werden.
Treppen kommen in vielen unterschiedlichen Formen vor. Im Grundriss von Gebäuden wird die Form der jeweiligen Treppe ersichtlich gemacht. Treppenformen werden nach ihrer Geometrie (gerade, gewendelt oder geschwungen) unterschieden, aber auch nach der Anzahl der Treppenläufe.
Geradläufige Treppen zeichnen sich durch die geraden Treppenläufe aus. Diese sind an keinem Punkt gewendelt, die Stufen verfügen daher über die gleiche Auftrittsbreite und Form. Die bereits erwähnten Treppenabsätze sorgen für eine Richtungsänderung. Die geradläufige Treppe ist die verbreitetste Form der Treppe, man findet sie im Großteil der Wohn- und Bürogebäude. Geradläufige Treppen, die die einzelnen Geschosse ohne Richtungsänderung verbinden, werden als Himmelstreppe bezeichnet.
Gewendelte Treppen sind Treppen, die nicht geradläufig verlaufen. Der Treppenlauf beschreibt je nach Grad der Wendelung einen Bogen oder einen Kreis, wodurch die Auftritte unterschiedlich groß sind. Am Treppenauge sind diese sehr schmal, außen dagegen breit. Entsprechend ist die genutzte Lauflinie meistens außen. Bei einer 180°-Biegung gilt die Treppe als halbgewendelt, bei 90° viertelgewendelt. Bei Winkeln von mehr als 180° spricht man von einer Wendeltreppe. Wendeltreppen gibt es bereits seit der Spätantike.
Beispiele:
Typische Wendeltreppe in öffentlichem Gebäude
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Innen- und Außentreppen.
Eine Innentreppe befindet sich im Innenraum eines Gebäudes. "Innentreppe" ist ein allgemeiner Oberbegriff, der weiter konkretisiert werden kann. So führt die Kellertreppe vom untersten Geschoss in den Keller, die Dachbodentreppe vom oberen Stockwerk zum Dachboden. Beide Varianten gehören zu den Geschosstreppen. Fluchtreppen, die nur im Brandfall genutzt werden dürfen, können ebenfalls zu den Innentreppen gehören.
Außentreppen sind Treppen, die sich außerhalb von Gebäuden befinden. Außentreppen sind der Witterung ausgesetzt und müssen daher besonders sicher gebaut werden. Es muss sowohl auf das richtige Material, als auch auf rutschfeste Stufen geachtet werden. Auch ein schnelles Abfließen von Regenwasser und die Vermeidung von Eisbildung muss in die Planung einbezogen werden. Unterformen der Außentreppe sind beispielsweise die Hintertreppe und die Freitreppe. Die Hintertreppe beginnt am Hinterausgang eines Gebäudes, Freitreppen sind an das Gebäude angebaut und führen in der Regel zum Eingang.
Aufgrund der Materialien können sich Treppen in ihrer Konstruktion unterscheiden. Treppen aus Mauerwerk werden an eine Wand gemauert. Holztreppen existieren bereits seit der Urzeit, heute werden diese vom Tischler angefertigt, typisch sind Balkentreppen. Hierbei liegen die Stufen auf einem Balken auf. Den Balken bezeichnet man als Holm. Treppen aus Stahlbeton können vor Ort gegossen oder als Fertigbauteil geliefert werden. Die Oberfläche kann mit einem Bodenbelag aus geeigneten Stoffen versehen werden. Während Gusseisentreppen Ende des 19. Jahrhunderts verbreitet waren, findet man sie heute nur noch selten und eher zu dekorativen Zwecken als Wendeltreppe. Bei Stahltreppen werden die Treppenholme und Wangen aus Stahl gefertigt, die Stufen müssen nicht zwangsläufig aus Stahl sein. Eher selten sind die optisch hochwertigen Glastreppen.
Je nach Lagerung der Treppenläufe unterscheidet man hauptsächlich zwischen Balkentreppen, freitragenden Treppen und Wangentreppen.
Bei den Balkentreppen liegen die Trittstufen auf dem sogenannten Holm auf, also dem Träger. Dieser kann aus Holz, Stahl oder auch Stahlbeton gefertigt sein. Wangentreppen erhalten ihren Namen durch den Einsatz der "Wangen", die links und rechts der Stufen befindlichen schrägen und tragenden Bauteile. Bei der freitragenden Treppe trägt die Konstruktion zwischen dem unteren und oberen Auflager "frei". Das bedeutet, dass zwischen den Geschossdecken oder Podesten keine Seitenwände etc. vorhanden sind. Dieses Tragesystem wird gerne aus optischen Gründen verwendet.
Gerade Treppe mit Brüstung aus Glas und rundem Handlauf
Treppenart | Nutzbare Laufbreite | Steigung | Auftritt |
---|---|---|---|
Baurechtlich notwendige Treppe | min. 100 cm | min. 140 mm, max. 190 mm | min. 260 mm, max. 370 mm |
Baurechtlich nicht notwendige Treppe | min. 50 cm | min. 140 mm, max. 210 mm | min. 210 mm, max. 370 mm |
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