Umwelt und Klimaschutz

Referenzprojekt: Identifikation maßgeblicher Schallquellen an einer komplexen Gesamtanlage für eine Lärmsanierung

Lärmsanierung mit der akustischen Kamera in einer mittelständischen Papierfabrik

Projekt-Überblick

Kunde:

Mittelständisches Unternehmen

Branche:

Produzierendes Gewerbe – Papierindustrie

Jahr/ Zeitraum:

2015

Technische Eckdaten:

Komplexe Anlage mit vier Produktionshallen, einem Kesselhaus und hunderten von Schallquellen

Herausforderung:

Identifikation maßgeblicher Schallquellen an einer komplexen Gesamtanlage für eine Lärmsanierung, ohne ein aufwändig zu erstellendes Lärmkataster.

Unsere Leistungen:

Effiziente Ortung sowie Visualisierung der genauen Lärmursache mittels akustischer Kamera.

Ergebnis:

  • Belastbare Grundlage für eine effektive Sanierung
  • Positive Außenwirkung durch schnelle Schallemissionsortung
  • Aufdecken der Undichtigkeit einer Luftleitung

Herausforderung

Eine Papierfabrik am Ortsrand einer Kleinstadt war 2014 gefordert, Lärmminderungsmaßnahmen zu treffen. Der Betrieb hat eine Tallage mit Immissionsorten in direkter Nachbarschaft zu einem einzelnen Haus. Für ein Wohngebiet in einer Hanglage wurde der zulässige Wert von 40 dB(A) in der Nacht geringfügig und der Wert für ein Mischgebiet von 45 dB(A) an einem exponiert stehenden einzelnen Haus um ca. 5 dB überschritten. Für den gewachsenen Betrieb liegt kein umfassendes Lärmkataster vor, so dass nicht bekannt ist, welche der vielen möglichen Schallquellen in der Nachbarschaft maßgeblich sind.

Im Winter 2014 führten Immissionsschutzexperten der TÜV SÜD Industrie Service GmbH Gespräche mit der Unternehmensleitung über Möglichkeiten, die Lärmminderungsmaßnahmen möglichst effizient anzugehen. Ziel war es, Sanierungen punktuell und effektiv durchzuführen. Da bei dem vorliegenden Gesamtkomplex für die Immissionsmessungen "einfache" Alternativen mit Zu- und Abschalten einzelner Aggregate nicht das gewünschte Resultat brächten, war ein neues Verfahren zur Ursachenermittlung gefragt.

Lösung

Anfang 2015 wurde dem Unternehmen die Ortung von dominanten Schallquellen mittels einer akustischen Lärmkamera vorgeschlagen. Mit dieser lassen sich Lärmquellen unkompliziert und schnell selbst über größere Entfernungen auf wenige Zentimeter genau lokalisieren und z. B. Schwachstellen in Lärmschutzeinrichtungen aufdecken.

Am Messtag wurden in einem ersten Schritt die Bereiche innerhalb des Gesamtbetriebes ausfindig gemacht, die für den Lärmpegel an den Immissionsorten im Wohngebiet maßgeblich sind. Das Ergebnis überraschte alle Beteiligten, da die Hauptquellen im Bereich des Kesselhauses und der großen Produktionsmaschinen vermutet wurden. Die Lärmemission kam jedoch aus einer kleineren Halle. In dieser war vor einiger Zeit im Rahmen einer Umplanung auch eine Produktionsanlage eingerichtet worden, die im Nahbereich als akustisch eher unauffällig auftritt. Nachdem die Quelle eingegrenzt worden war, wurden die Messungen in den Nahbereich der Anlagenteile verlegt, um die dominanten Schallquellen zu identifizieren. Abschließend wurden Aufnahmen aus dem Blickwinkel des exponierten Hauses im Mischgebiet gemacht, die weiter halfen, die Lärmursache exakt zu bestimmen.

Ergebnis

Nach der Quellenortung mit der akustischen Kamera kann das Unternehmen gezielt Maßnahmen für eine Lärmminderung ergreifen. Solche Maßnahmen erhöhen die Akzeptanz im Umfeld der Anlage, vermindern das Konfliktpotenzial und schaffen Raum für neue Planungen.

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