Allgemein
Wir standardisieren Lösungen der Additiven Fertigung (Additive Manufacturing, AM) für die Produktion von finalen Bauteilen, um diese sicher, wirtschaftlich und nachhaltig zu ermöglichen. Der Einsatz additiver Fertigungsverfahren auf industriellem Niveau ist das Resultat unserer Arbeit.
Wir glauben an die Nachhaltigkeitspotenziale der AM-Fertigungstechnologie für eine personalisierte Medizin und bedarfsgerechte Produktion als energieeffizientere technische Lösung.
Mit über 150 Jahren Erfahrung und ca. 24.000 Mitarbeitern und Experten weltweit sind wir ein weltweit anerkannter Partner der Industrie. Darüber hinaus haben wir unser Prüfportfolio um die Additive Fertigung erweitert, um die Industrialisierung dieser Technologien wirtschaftlich und sicher zu ermöglichen.
Das AM-Team von TÜV SÜD besteht aus über 4 Experten an je drei Entwicklungsstandorten und Dienstleistungsstandorten in München, Singapur und Japan.
Der größte Unterschied liegt im Schwerpunkt der Zertifizierung. Unsere Zertifizierung erfordert insbesondere
1) eine nachweisbare Qualifizierung des Fertigungsprozesses für die gesamte AM-Prozesskette,
2) die daraus folgende Definition von Prozesskenngrenzen wie dem Materialdatenblatt, den Akzeptanzkriterien und den Personalanforderungen sowie
3) die kontinuierliche Einhaltung und stichprobenartige Überprüfung dieser Prozesskenngrenzen im Fertigungsbetrieb.
Die industriell relevanten Verfahren wie PBF, MEX und VPP sind mit dieser Prüfgrundlage abgedeckt.
Die Anforderungen des Zertifikats werden an die Technologie und ihre Umsetzung gestellt und gelten nicht ausschließlich für eine bestimmte Industrie, sondern für alle Industrien.
Die Prüfgrundlage wurde von TÜV SÜD-Mitarbeitern mit langjähriger AM-Expertise erstellt und ist bei unserer Zertifizierstelle hinterlegt. Berücksichtigt wurden bereits Abschnitte vorhandener relevanter Standards im Bereich der Additiven Fertigung, zum Beispiel ISO/ASTM 52920 und ISO/ASTM 52901.
Das Voraudit dauert üblicherweise 2 bis 3 Tage, das Zertifizieraudit in der Regel 1 Tag. Der Abstand zwischen den Audits variiert zwischen 1 und 6 Monaten, je nach Ausgangslage beim Kunden. Am wichtigsten ist, dafür Personalressourcen einzuplanen.
Die Kosten variieren je nach bereits vorhandenem Qualitätsmanagementsystem-Zertifikat, AM-Serienerfahrung, Anzahl der Standorte, AM-Technologien, Maschinen, Mitarbeitern und Komplexität. Hinzu kommen die Reisekosten. Ein verbindliches Angebot können wir erstellen, wenn Sie den Kundenfragebogen ausfüllen.
Die IAMS zertifiziert AM-Anlagentypen hinsichtlich ihrer Industrietauglichkeit. Sie ist vor allem für regulierte Industrien relevant.
Die Zertifizierung ist modular aufgebaut. Die Basismodule umfassen die Prüfung der Maschinensicherheit, die Reproduzierbarkeit von Bauteilen und die Zuverlässigkeit des Systems im industriellen Einsatz.
Für Maschinenhersteller bietet das Zertifikat die Möglichkeit, sich am Markt zu positionieren. Neben einer unabhängigen Aussage über die Bauteilqualität und die Prozessstabilität der Anlage wird auch die Konformität der Maschine auf Sicherheitsebene geprüft und bescheinigt. Durch Zertifizierung der Qualität und der Sicherheit wird somit der Maschinentyp für komplexe Bereiche (beispielsweise regulierte Industrien) bereits im Vorfeld einer möglichen Kundeninvestition validiert.
Der genaue Ablauf und die beteiligten Fachabteilungen werden in einem Eröffnungsgespräch besprochen und abgestimmt. Folgend ein beispielhafter Ablauf für ein Prüfzeichen für Materialeigenschaften (Prüflinge).
Mit einer AM Material-Zertifizierung heben Sie sich vom Wettbewerb ab und weisen nach, dass die von Ihnen eingesetzten Materialien höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden – und zwar reproduzierbar.
TÜV SÜD unterstützt bei der Zulassung von Produkten aus verschiedensten Branchen. Hierzu zählen neben der Luft- und Raumfahrt-, der Bahn- auch die Medizin- und die Konsumgüterbranche. Das AM-Team von TÜV SÜD arbeitet intern eng mit Experten der jeweiligen Branchen zusammen.
Da Druckgeräte sicherkeitskritische Bauteile sind, unterliegen sie strengsten Sicherheitsanforderungen. Zurzeit befinden sich die ersten additiv hergestellten Druckgeräte in der Zulassung bei TÜV SÜD.
Im Bereich Bahn hat TÜV SÜD die Zulassung eines sicherheitskritischen Bauteils im Rahmen der „Mobility Goes Additive“-Initiative durch ein AM-Bauteil-Gutachten unterstützt.
Es gibt schon über 40 deutsche und internationale Standards und Richtlinien im Bereich Qualitätssicherung, Design, Terminologie, Testmethoden, Materialien und Prozesse.
ISO, ASTM, DIN, VDI und viele andere Verbände
DIN EN ISO/ASTM 52903-2:2018-10-Entwurf (Additive Fertigung – Normfestlegungen für die materialextrusionsbasierenden additiven Fertigungsverfahren für Kunststoffe. Teil 2: Prozess – Zubehör) wurde bereits veröffentlicht.
ISO/ASTM FDIS 52903-1 (Teil 1: Ausgangsmaterial) und DIN EN ISO 52903-3 (Teil 3: Endbauteile) sind in der Projektphase.
(Stand: September 2019)
Zusammen mit Deutschen Bahn, Siemens und MT Aerospace hat TÜV SÜD die DIN SPEC 17071:2019-12 (Anforderungen an die Herstellung von Bauteilen mittels Additiver Fertigung. Leitfaden für qualitätsgesicherte Prozesse bei additiven Fertigungszentren) erarbeitet. Sie kann auf beuth.de heruntergeladen werden.
Da die verschiedenen AM-Technologien recht neu sind, sind ihre Prozess- und Lieferketten schon heute stark digitalisiert. Aus diesem Grund ist die Additive Fertigung mit ihrer Vielzahl an digitalen Prozessschritten ein Vorreiter für das DSC-Management insgesamt.
Trotz des hohen Digitalisierungsgrads bestehen heute noch viele manuelle Schritte in Lieferkette und Produktion.
Durch eine hinreichende Datenerfassung mittels weitgehend digitaler Prozessüberwachung und ihrer Evaluierung. Hierzu erarbeitet TÜV SÜD mit Kooperationspartnern und interessierten Kunden entsprechende Konzepte.
Zielgruppe sind alle an der Additiven Fertigung interessierten Stakeholder. Für einen generellen Einstieg wird die Grundlagenveranstaltung empfohlen. Haben Sie bereits Erfahrung bzw. das nötige Grundlagenwissen sind die Expertenschulungen geeignet.
Die Trainer sind erfahrene AM-Experten aus verschiedenen Branchen.
Das Trainingsspektrum umfasst alle Bereiche der Additiven Fertigung: Materialien, Standards, Qualitätsmanagementsystem, Hardware, Gesundheit und Sicherheit, Design, Risikobewertung, Grundlagen und vieles mehr. Zu den Trainings