Insicht - Das Digitaljournal von TÜV SÜD Product Service
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Die Gründe, weshalb wir so gerne und regelmäßig zur Kaffeetasse greifen, sind individuell unterschiedlich. Für den einen ist Kaffee der perfekte morgendlichen Muntermacher, anderen ermöglicht er genussvolle Entspannung beim nachmittäglichen Stück Kuchen oder einen verdauungsanregenden Koffein-Kick nach einer üppigen Mahlzeit. Ganz gleich, aus welchem Grund er getrunken wird – die Anforderungen der Kaffeetrinker an ihr Lieblingsgetränk sind generell hoch. Das wissen auch Hersteller von Kaffee und Kaffeemaschinen. Sie sind sich bewusst, welch großen Einfluss Sinneseindrücke auf die Kaufentscheidung haben, und verlassen sich auf die erfahrenen Kaffeetester von TÜV SÜD, um den Erwartungshaltungen ihrer Kunden erfolgreich gerecht zu werden.
An unserem Laborstandort in Garching stehen mehr als 20 ausgebildete Tester bereit, um sog. Sensorikprüfungen durchzuführen. Sie ermitteln, ob Lebensmittel – und damit auch Kaffee – die Erwartungen der Verbraucher an Duft, Aroma und Geschmack erfüllen. Hierzu werden sog. Dreieckstests durchgeführt, bei denen das Prüfmuster mit einem Referenzgerät verglichen wird. Wird von den Probanden kein signifikanter Unterschied zwischen den Proben festgestellt, ist das Ergebnis positiv. Zusätzlich werden regelmäßig auch Kaffeemaschinen und -vollautomaten getestet. Bei deren Prüfung geht es um den Geschmack des Kaffees. So beeinflussen zum Beispiel Brühtemperatur, Durchlaufzeit oder der Druck, mit dem das Kaffeepulver durch das Sieb gepresst wird, über den Geschmack. Wir überprüfen, ob der Kaffee aus den unterschiedlichen Geräten den Erwartungen entspricht und zum Beispiel nicht zu sauer oder zu wässrig schmeckt.
TÜV SÜD-Sensorikprüfer verkosten jede Woche möglichst viele unterschiedliche Lebensmittel, damit das Training für die geschulten Geschmacksnerven abwechslungsreich bleibt und sie noch unzählige sensorische Prüfungen um ihre Expertise bereichern können. „Bisher gibt es kein Gerät, das sensorische Prüfungen vornehmen könnte“, erklärt Julia Paul, verantwortliche Fachfrau für Sensorikprüfungen. „Unser geschultes Personal und seine guten Geschmacksnerven bleiben damit das Maß aller Dinge.“ Die Sensorikprüfer kommen aus unterschiedlichen Abteilungen und genießen ihren vielseitigen Job. „Unsere Kaffee-Experten testen auch Milchschaum von Milchaufschäumern, Joghurt aus Joghurtbereitern, Pommes aus Fritteusen oder Reis aus Reiskochern und Schnellkochtöpfen“, so Julia Paul. Auch Gegenstände, die Kontakt mit Lebensmitteln haben, werden im Rahmen von Sensorikprüfungen getestet. Dazu gehören zum Beispiel Spülen, die den Geschmack oder Geruch von Lebensmitteln nicht verändern sollen.
Wer Kaffeetester bei TÜV SÜD werden möchte, muss neben einem guten Geruchs- und Geschmackssinn noch zwei weitere Anforderungen erfüllen: Im Idealfall bitte nicht rauchen – denn Raucher haben oftmals nur eingeschränkte Geschmackssinne – und nicht zu viel Kaffee trinken! „Exzessive Kaffeegenießer sind in der Regel tatsächlich zu abgestumpft, wenn es um ihr Lieblingsgetränk geht“, weiß Julia Paul. „Sie können feine Unterschiede daher oft nicht erfassen.“ Auf die Feinheiten kommt es aber durchaus an, wenn es darum geht, Qualität objektiv zu beurteilen. Deshalb heißt es für die Kaffeetester bei TÜV SÜD zwischendurch immer mal wieder: abwarten und Tee trinken.
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