Prüfung unter realistischen Bedingungen
Prüfung unter realistischen Bedingungen
Die neuen RDE-Prüfverfahren der EU dienen zur Validierung der im Prüflabor gemessenen Kraftstoffwerte im realen Fahrbetrieb. Bei der RDE-Prüfung werden mobile Abgasmesssysteme (PEMS) an das zu prüfende Fahrzeug angeschlossen. Diese mobilen Abgasmesssysteme messen das reale Abgasemissionsverhalten des Fahrzeugs im täglichen Gebrauch auf einem Streckenmix mit realitätsnahen Beschleunigung und Abbremsung. Nach der Messung werden die im RDE-Prüfzyklus ermittelten Werte dann zu den im Prüflabor gemessenen Abgaswerten in Bezug gesetzt.
Die Prüfung gemäß der EU-Regelung zum RDE-Fahrzyklus ist inzwischen verpflichtend, diente aber ursprünglich nur der Überwachung. Die für die Typgenehmigung erforderliche Bestimmung der Abgaswerte beruhte früher ausschließlich auf den im Prüflabor ermittelten Werten. Seit 1. September 2017 jedoch fließen auch die im RDE-Prüfzyklus ermittelten Abgaswerte in die Typgenehmigung ein und Fahrzeuge, deren im RDE-Prüfzyklus gemessenen Abgaswerte die zulässigen Grenzwerte überschreiten, dürfen nicht mehr auf den Markt gebracht werden.
TÜV SÜD ist in allen wichtigen Entwicklungszentren weltweit mit akkreditierten, modernen Prüflabors vertreten. Jedes unserer Prüflabore verfügt über die erforderliche Ausstattung, um alle wesentlichen Prüfungen zum Schadstoffausstoß und Kraftstoffverbrauch (auch RDE- und WLTP-Prüfverfahren) für PKW, Nutzfahrzeuge und Motorräder gemäß nationalen Vorschriften, internationalen Normen und Branchenanforderungen anbieten zu können.
Mit Partnerprüflaboren in China, Südkorea, Japan, Taiwan und den USA arbeitet TÜV SÜD ferner aktiv an der weiteren Harmonisierung der Abgasprüfverfahren. So soll das Ringversuchsprogramm von TÜV SÜD beispielsweise die Zahl der Variablen, die sich auf die Testergebnisse auswirken können, weit möglichst reduzieren und letztendlich dazu beitragen, dass bei Schadstoffprüfungen am gleichen Fahrzeugtyp alle Prüflabore zu den gleichen Ergebnissen kommen.
Mit unserem Ringversuchsprogramm bieten wir Fahrzeugherstellern auf der ganzen Welt harmonisierte Prüfungen zu Schadstoffemissionen und Kraftstoffverbrauch und reduzieren so die für die weltweite Typgenehmigung von neuen Fahrzeugmodellen benötigte Zeit und die damit verbundenen Kosten. Das Ringversuchsprogramm ist dabei nur ein Beispiel für unseren Anspruch, dem wir uns seit über 100 Jahren verpflichtet fühlen: Die globale Fahrzeugindustrie mit innovativen Programmen und Prüflösungen bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu unterstützen.
Prüfungen nach dem RDE-Prüfverfahren der EU müssen den Verfahren entsprechen, die im WLTP-Prüfzyklus festgelegt sind. Dieser zählt zu den Kernelementen der Globalen Technischen Regelung Nr. 15 (GTR 15), die im März 2014 von 11 Ländern, u.a. China, und der EU freigegeben wurde. Ziel der GTR 15 sind weltweit harmonisierte Testverfahren, die den Ausstoß diverser Schadstoffe und den Kraftstoff- und Stromverbrauch mit hoher Wiederholgenauigkeit und reproduzierbar ermitteln können.
Für den europäischen Markt bietet TÜV SÜD folgende Prüfungen zur Ermittlung der Fahrzeugemissionen und des Kraftstoffverbrauchs:
Prüfung gemäß der Anforderungen des neuen, weltweit harmonisierten Standards zur Ermittlung des Schadstoffaustoßes und Kraftstoffverbrauchs von leichten Kraftfahrzeugen.
Ermittlung von Fahrzeugemissionen in der Praxis und damit Bewertung der tatsächlichen Leistung im Fahrbetrieb.
Bewertung der Kohlenstoffdioxidemissionen von Fahrzeugmotoren.
Verifizierung der Fahrzeugleistung im Bereich Emissionen und Kraftstoffverbrauch für die CoP-Dokumentation.