H2-Readiness Zertifizierung für Werkstoffe, Komponenten und Kraftwerke

Sind Sie schon H2-Ready?

Wasserstoff wird zukünftig Erdgas teilweise oder sogar vollständig ersetzen, um die weltweiten CO2-Minderungsziele zu erreichen. Es ist absehbar, dass Komponenten und Systeme, die heute noch mit Erdgas betrieben werden, zukünftig Wasserstoff verwenden werden. Werkstoffe und Komponenten müssen also dem Einsatz mit Wasserstoff gewachsen sein. Auch Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke sollen zukünftig teilweise oder vollständig mit Wasserstoff betrieben werden.

Doch was heißt eigentlich H2-Ready bzw. H2-Readiness? Das bedeutet, dass eine Komponente oder ein System für die zukünftige Verwendung mit Wasserstoff geeignet ist.

Sie sind Hersteller oder Betreiber von Komponenten und Anlagen? TÜV SÜD unterstützt Sie auf dem Weg in die H2-Readiness. Dafür wurde ein Standard für die Qualifizierung von Werkstoffen und eine Zertifizierung für Kraftwerke entwickelt.

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H2-Readiness von Werkstoffen und Komponenten

Die Wahl der richtigen Werkstoffe für Wasserstoffanwendungen birgt einige Schwierigkeiten. Wasserstoff enthält im Gegensatz zu Erdgas Schadensmechanismen, welche die Zuverlässigkeit von insbesondere metallischen Werkstoffen negativ beeinflussen können. Vorhandene Regelwerke decken das Thema Wasserstoffbeständigkeit aktuell noch nicht vollständig ab und sind meist auf bestimmte Industrien begrenzt. Sie sind daher nicht immer auf andere Branchen übertragbar.

Wie können Sie also auf der sicheren Seite sein, dass Ihre eingesetzten Werkstoffe den Anforderungen entsprechen und H2-Ready sind?

TÜV SÜD hat in Zusammenarbeit mit Komponentenherstellern und FachexpertInnen den Standard P003 „Werkstoffbeständigkeit gegenüber Druckwasserstoff“ als Zertifizierungsgrundlage geschaffen. Er beinhaltet einen zweistufigen Prozess:

  1. Qualifizierung von Werkstoffen und Komponenten mittels im Standard gelisteter Prüfmethoden
  2. Regelmäßige Überwachung der Einhaltung der zertifizierten Prozeduren im Audit

Welche Vorteile hat der TÜV SÜD Standard?

  • Klar strukturierter Prozess zur Bewertung der Werkstoffverträglichkeit,
  • Basiert auf etablierten internationalen Regelwerken,
  • Knsolidiert im TÜV SÜD Prüfstandard P003,
  • Deckt metallische Werkstoffe und Kunststoffe/Elastomere ab,
  • Nimmt die Betriebsweise in die Bewertung mit auf,
  • Werkstoffversuche unter Wasserstoffatmosphäre in Partnerlaboren möglich.
 

Sie benötigen Unterstützung bei der Auswahl von H2-Ready Werkstoffen und Komponenten? Unsere ExpertInnen informieren Sie gerne. Sprechen Sie uns einfach an.

 

Schulung für Komponentenhersteller

Sie möchten Ihre Kenntnisse zum Thema Wasserstoffbeständigkeit von Werkstoffen und Komponenten erweitern? Dann besuchen Sie unsere eintägige Schulung. Unsere ExpertInnen schulen Sie rund um die Themen H2-Schädigungsmechanismen, Werkstoffeignung und Werkstoffauswahl. Die Schulung richtet sich insbesondere an Komponentenhersteller und deren Entwicklungsabteilungen. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne.

 

H2-Readiness von Systemen: GuD-Kraftwerke

Damit Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke für die Zukunft gewappnet sind, erwarten Anlagenbetreiber beim Kauf eines neuen Kraftwerks die Zusage, Wasserstoff in Zukunft als Brennstoff zu verwenden. Zwar werden einige neue GuD-Kraftwerke bereits als H2-Ready beworben, bisher gab es jedoch keine klare Definition für diesen Begriff.

Wie kann diese Unsicherheit behoben werden?

TÜV SÜD hat einen Leitfaden zur Definition der H2-Readiness von Kraftwerken entwickelt und bietet eine unabhängige Zertifizierung für Erstausrüster (OEM) und Anlagenbauer (EPC) an. Dadurch erhöht sich die Investitionssicherheit für Anlagenbetreiber.

Die Zertifizierung umfasst das komplette Kraftwerk mit seinen relevanten Teilsystemen. Dabei werden die relevanten Phasen entlang des Lebenszyklus bewertet und der Fahrplan, wie es im Laufe der Zeit auf die Beimengung von Wasserstoff oder die Verbrennung von reinem Wasserstoff umgerüstet werden kann. Insgesamt beinhaltet die Zertifizierung drei Stufen und drei Zertifikate:

  1. Konzeptzertifikat für die konzeptionelle Auslegung einschließlich der Randbedingungen während der Ausschreibungsphase.
  2. Projektzertifikat für die Bauphase, d.h. die endgültige Anlagenauslegung und ihre Spezifikationen.
  3. Übergangszertifikat für die finale Umrüstung eines gebauten GuD-Kraftwerks auf Wasserstoffverbrennung – einschließlich einer Überprüfung der Nachrüstungsmaßnahmen und ihrer Auswirkungen auf Sicherheit und Leistung

Welche Vorteile hat die Zertifizierung für Erstausrüster und Anlagenbauer?

  • Der Leitfaden verschafft den verschiedenen beteiligten Stakeholdern eines Kraftwerksprojekts Klarheit und Transparenz,
  • Der Leitfaden beinhaltet alle zu klärenden Rahmenbedingungen wie auch Anforderungen an die relevanten Komponenten und Systeme,
  • Das Zertifizierungssystem umfasst drei Stufen, die alle Prozesse bis zur Umstellung auf Wasserstoff abdecken.

TÜV SÜD hilft Ihnen, Ihre Herausforderungen zu meistern. Wir verfügen über eine breite Erfahrung im Bereich der Werkstoffuntersuchung und bei komplexen Kraftwerksprojekten. Schon seit vielen Jahren unterstützen wir unsere KundInnen bei sicheren, rentablen und nachhaltigen Projekten. Sie benötigen Unterstützung bei der Planung eines Kraftwerks? Sprechen Sie uns an, wir informieren Sie gerne.

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