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SURE-Zertifizierung unterstützt Unternehmen bei CO₂-Reduktion

TÜV SÜD Impuls

TÜV SÜD Impuls

Im Rahmen des Online-Gipfeltreffens TÜV SÜD Impuls befassten sich Experten mit der SURE-Zertifizierung, die den nachhaltigen Einsatz von Biomasse gemäß den wegweisenden EU-Richtlinien RED II und III gewährleistet. Das Fachpublikum mit rund 70 Teilnehmer:innen erhielt detaillierte Einblicke in den Zertifizierungsprozess und wie dieser Unternehmen dabei hilft, den CO₂-Ausstoß zu verringern sowie den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern.

Wien, 6. November 2024 – Ein nachhaltiger Energiemix ist entscheidend, um den globalen CO₂-Ausstoß zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Mit der Einführung der EU-Richtlinie RED II (Renewable Energy Directive) wurde der Druck auf die EU-Mitgliedstaaten und dort aktiven Unternehmen zu konkretem Handeln erhöht. Die novellierte RED III, die bis April 2025 in nationales Recht überführt werden muss, soll den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 nun sogar auf mindestens 42,5 % steigern.

Biomasse spielt im Energiemix der (nahen) Zukunft eine wichtige Rolle. Durch ihren Einsatz können sowohl die Energieversorgung diversifiziert als auch klimaschädliche Treibhausgasemissionen gesenkt werden. Das Zertifizierungssystem SURE (Sustainable Resources Verification Scheme) stellt sicher, dass die Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse gemäß RED II und RED III verlässlich erfüllt werden. Dies ist besonders wichtig, da Betreiber von Biomassekraftwerken verpflichtet sind, nachhaltige Biomasse einzusetzen und dies auch nachzuweisen.

Die Experten Dipl.-Ing. Dr. Michael Gössl (Umweltbundesamt), Ing. Christian Gikopoulos (TÜV SÜD), Dipl.-Ing. Dr. Hannes Menapace (Peter Seppele GmbH) und Dipl.-Ing. Martin Simmler (Norske Skog) teilten ihre Einblicke zur SURE-Zertifizierung. Dabei wurden Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung sowie wertvolle Tipps für den Zertifizierungsprozess diskutiert. Zudem gaben sie einen Ausblick auf die künftigen Anforderungen durch RED III.

Einblicke aus Expertensicht – der Zertifizierungsprozess
Michael Gössl, Experte für Industrie & Energieaufbringung beim Umweltbundesamt, berichtete zur SURE-Zertifizierung: „RED II und III sind Treiber der Energiewende in den EU-Mitgliedstaaten und schaffen Klarheit sowie für alle verbindliche Spielregeln. Die SUREZertifizierung erfolgt im Zusammenspiel der Akteure Anlagenbetreiber, unabhängige Zertifizierungsstelle sowie dem Umweltbundesamt. Das Umweltbundesamt unterstützt Anlagenbetreiber auf diesem Weg etwa mit umfassenden Leitfäden und Themenregistern. Zudem steht es mit anderen relevanten Behörden sowie Institutionen in regelmäßigem Austausch, um bestmöglich zur Förderung von Fortschritten beizutragen.“

„Die SURE-Zertifizierung erfolgt nach von der Europäischen Kommission anerkannten Grundsätzen. SURE-Teilnehmer:innen werden von geschulten, externen Prüfer:innen kontrolliert; möglich ist eine Zertifizierung aller Schnittstellen des Wertschöpfungskreislaufs oder von einzelnen Teilbereichen,” berichtete Christian Gikopoulos, SURE-Auditor bei TÜV SÜD. Der Zertifizierungsspezialist führt aus: „Die Registrierung zur SURE-Zertfizierung kann online erfolgen. Nach Vertragsabschluss mit SURE sowie einer unabhängigen Zertifizierungsstelle wie TÜV SÜD startet der Auditprozess. Dieser besteht aus drei Stufen: Erstaudit, Auditbericht und Zertifikatsentscheidung. Eine erfolgreiche Zertifizierung ist ab Veröffentlichung auf der SURE-Website gültig. Eine Re-Zertifizierung ist im Zyklus von 12 Monaten erforderlich.“

Praxiserfahrung mit dem Zertifizierungsprozess
Hannes Menapace, abfallrechtlicher Geschäftsführer der Peter Seppele GmbH, teilte seine Erfahrungen aus Sicht eines zertifizierten Unternehmens mit den Teilnehmenden: „Die Peter Seppele GmbH wird von abfallerzeugenden Betrieben beliefert, beispielsweise mit Palettenholz. Wir sammeln, sortieren, schreddern, entfrachten und konfektionieren Wertstoffe. Gleichzeitig liefern wir Wertstoffe wiederum an Händler sowie Konversionsanlagen zur thermischen Verwertung. Vor kurzem konnten wir den SURE-Zertifizierungsprozess erfolgreich abschließen. Bestehende Qualitätssicherungs- und Warenwirtschaftssysteme sowie unsere vorhandene Laborinfrastruktur waren hilfreich in diesem Prozess. Aufwände entstanden etwa im Bereich von Definitionen und Dokumentationen oder durch neu erforderliche Verfahrensanweisungen. Einen wichtigen Zusatznutzen der SURE-Zertifizierung sehen wir im Bereich von Möglichkeiten zu einer transparenteren Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.“

Martin Simmler, Head of Energy, Environment & Sustainability bei Norske Skog, berichtete ebenfalls über praktische Erfahrungen bei der SURE-Zertifizierung: „Norske Skog nutzt am Standort in Bruck Rinde, Holzreste, Faserreststoffe und Klärschlamm zur thermischen Energieerzeugung. Eine Erstzertifizierung nach dem SURE-System fand 2023 statt, im Juni 2024 erfolgte die Re-Zertifizierung. Wesentliche Herausforderung bei der Erstzertifizierung 2023 war ein relativ kurzes Zeitfenster bis zur Gültigkeit der Regulierung. Das konnten wir lösen, indem wir einen Mitarbeiter für das interne Management der Erstzertifizierung abgestellt haben. Wichtig ist aus unserer Sicht, rechtzeitig Ressourcen für etwaig notwendige Änderungen bestehender Systeme einzuplanen.“

Abschließend unterstrich der TÜV SÜD-Experte Christian Gikopoulos, dass Unternehmen möglichst vorausschauend planen sollten, da RED III noch strengere Anforderungen bringt und auch mittelgroße Anlagen zertifizierungspflichtig werden. Frühzeitige Anpassungen helfen, zukünftige Compliance-Kosten zu minimieren. Hierfür plädierte er an alle relevanten Akteure zur Notwendigkeit der Bewusstseinsschaffung, von Branchenverbänden und Interessensvertretungen über Behörden und Vorreiterbetriebe bis hin zu Expert:innen.

Über TÜV SÜD in Österreich
TÜV SÜD ist der Spezialist für Industrie, Mobilität und Zertifizierung. Das Unternehmen ist verantwortungsbewusster Prozesspartner in den Kernkompetenzen Prüfung, Tests, Gutachten, Zertifizierung sowie Ausbildung und begleitet Kunden in der gesamten Wertschöpfungskette. Über 200 hochqualifizierte Mitarbeiter:innen an Standorten in Wien, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg ermöglichen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und leisten einen wesentlichen Beitrag zu Sicherheit und Zuverlässigkeit technischer Innovationen. Die Landesgesellschaft Österreich ist eine Tochtergesellschaft von TÜV SÜD und Teil des weltweiten Kompetenznetzwerks mit über 28.000 Mitarbeiter:innen an über 1.000 Standorten in mehr als 50 Ländern.
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 28.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen.


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