Viele technische Geräte versagen den Dienst, wenn Fremdkörper, Staub oder Wasser ins Innere gelangen. Das Gehäuse eines Produkts stellt damit einen wesentlichen Faktor für seine Funktionstüchtigkeit dar. Um die empfindlichen Systeme im Innern erfolgreich zu schützen, muss es unter Umständen selbst kleinste Partikel oder Tröpfchen abhalten. TÜV SÜD führt umfassende IP-Schutzartprüfungen durch, mit denen Hersteller nachweisen können, welchen konkreten Umweltbelastungen ihre Gehäuse standhalten. Dafür stehen modernste Prüfeinrichtungen bereit, die alle relevanten Tests auf Berührungs-, Wasser- und Staubschutz ermöglichen.
Die Abkürzung IP steht für International Protection (Engl.: internationaler Schutz). IP-Schutzartprüfungen geben dementsprechend Aufschluss darüber, wie geschützt elektrische Geräte und Produkte vor verschiedenen Umwelteinflüssen – nämlich Berührung, Staub oder Wasser – sind. So sind IPX1-Produkte beispielsweise gegen Tropfwasser geschützt, während IPX6-Produkte einer Druckwasserstrahl-Prüfung standhalten. Im Bereich Berührungsschutz stellt IP3X dem Produkt einen Schutz gegen den Zugang mit Werkzeugen aus, IP4X den Schutz gegen Zugangsversuche mit Draht.
IP-Schutzartprüfungen geben Einblick in die Eignung und die Sicherheit von Geräten unter verschiedenen Umweltbedingungen. Damit können Sie als Hersteller bereits in der Entwicklungsphase eventuelle Fehler erkennen und beseitigen. Das mindert Herstellungskosten und Produkthaftungsrisiken, sodass Sie besonders lange Garantiezeiten anbieten und sich entsprechende Wettbewerbsvorteile sichern können. Die Prüfung durch TÜV SÜD als neutraler Stelle stärkt außerdem das Vertrauen in Ihre Produkte und wirkt sich positiv auf Ihre Marke aus.
TÜV SÜD steht Ihnen im Bereich IP-Schutzart- und Umweltprüfungen mit branchenübergreifendem Know-how zur Verfügung. Unsere Prüflabore in Mannheim und Straubing bei München verfügen über modernste Einrichtungen, um zum Beispiel Berührungsschutz, Staub- und Wasserdichtigkeit zu ermitteln.
Die Ausrüstung für den Bereich Berührungsschutz umfasst entsprechende Mess-Sonden, Kraftmess-Einrichtungen und deckt alle Anforderungen bis IP6X ab. Für die Ermittlung der Widerstandsfähigkeit eines Gehäuses gegen eindringenden Staub steht eine neue sog. Staubkammer zur Verfügung, die mit einem Volumen von 2.600 l und einer Prüflast von bis zu 150 kg selbst große Testobjekte fassen kann. Getestet werden hier alle Anforderungen bis Schutzart IP6X. Für die Prüfung auf Wasserdichtigkeit steht ein Drehtisch mit bis zu 80 cm Durchmesser zur Verfügung, der Prüflasten bis 250 kg trägt und die Prüfung aller Anforderung bis IPX9K erlaubt.