Verbrauchertipp
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Ob inspiriert durch Foodblogs oder um sich gesünder zu ernähren – immer mehr Verbraucher greifen zu sogenannten Superfood-Produkten. Doch wie viel Superkraft steckt in Goji-Beeren, Chia-Samen, Quinoa & Co. – und gibt es auch heimische Alternativen?
Kiwi, Ingwer und Granatapfel sind schon längst kein Trend mehr, sondern landen regelmäßig auf deutschen Tellern. Doch wie sieht es mit Açaí-Beere, Acerola oder Aronia aus? Oder mit Moringa, Spirulina und Baobab? Letztere gelten als Superfood und stehen besonders bei gesundheitsbewussten Verbrauchern hoch im Kurs. Aber auch vor der Haustür – oder schon seit Jahren im Supermarkt – gibt es auch regionale Lebensmittel, die sowohl in Sachen Nährstoffe als auch beim Preis eine echte Alternative zu den Lebensmitteln aus Afrika, Asien oder Südamerika sind.
Unter Superfood versteht man meist exotische Lebensmittel, denen vielfach eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Allerdings ist der Begriff lebensmittelrechtlich nicht definiert und die Gesundheitswirkung häufig nicht belegt. In den meisten Fällen handelt es sich also einfach um besonders nährstoffreiche Produkte – und sie werden in Deutschland immer beliebter: 2016 gingen 155 Prozent mehr Chia-Samen über die Ladentheken als noch im Jahr zuvor. 58.500 Tonnen Avocado wurden 2016 importiert – im Vergleich zu 19.300 Tonnen im Jahr 2008.
Doch gab es nicht auch vor dem Superfood-Trend besonders gesundes Obst und Gemüse? Ja – und abgesehen von den Nährstoffen sind regionale Alternativen auch oft sinnvoller: Denn lange Transportwege bedeuten nicht nur höhere Preise, sondern sind oft auch nicht besonders umweltfreundlich. Hinzu kommt, dass es sich bei Überseeprodukten oftmals um getrocknete Produkte handelt – und dass bei der Trocknung viele der beworbenen Inhaltsstoffe verloren gehen. Aber kein Problem: Wer Geld und Emissionen sparen will, für den gibt es durchaus heimische Pendants zu den Exoten.
Zum Beispiel für Açaí-Beeren, die den Titel Superfood im Grunde nur ihrer Farbe verdanken: Sie haben einen hohen Gehalt an Anthocyanen (blaue Pflanzenfarbstoffe), die vor schädigenden Oxidationsprozessen schützen können. Den gleichen Effekt haben aber auch blaue Trauen, Heidel- und Holunderbeeren oder Rotkohl.
Weitere regionale, nährstoffreiche und kostengünstigere Alternativen sind: Lein- statt Chia-Samen, Walnuss statt Avocado oder Hirse und Hafer statt Quinoa. Letztere sind aufgrund ihres hohen Proteingehalts besonders für vegan lebende Menschen ein gesunder Fleischersatz. Hirse ist sogar wie Quinoa auch bei Glutenunverträglichkeit geeignet. Aber auch der gute alte Spargel, rote Beete, Grünkohl und Brokkoli halten – wenn sie in der Saison verzehrt werden – locker mit den Konkurrenten aus Übersee mit.
Wer gezielt auf Vitamine, Mineralien und Inhaltsstoffe der Superfood-Produkte achtet, kann nicht nur von höherem Nährstoffgehalt, sondern häufig auch von neuen Geschmackserlebnissen profitieren. Doch wer Geldbeutel und Umwelt schonen will, ist mit einem saisonalen und regionalen Ernährungsstil aus heimischen Alternativen gut beraten.
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