Wir bringen Sicherheit aufs Gleis
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Auch ältere Fahrzeuge müssen den brandschutzspezifischen Anforderungen genügen, insbesondere wenn lange alpenquerende Tunnel in der Schweiz befahren werden, nachgewiesen auf Basis von dokumentierten Brandrisikobewertungen. TÜV SÜD Rail wurde diesbezüglich von der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) beauftragt, die Bestandflotte bestehend aus verschiedenen Fahrzeugtypen einer brandschutztechnischen Beurteilung zu unterziehen.
Die Fahrzeugflotte der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) wird gemäß der betriebsinternen Sicherheitskonzeption zyklisch hinsichtlich brandschutztechnischer Risiken in Bezug auf die aktuell gültigen gesetzlichen und normativen Regelungen überprüft. Da Bestandfahrzeuge die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme gültigen Normen erfüllen, sind die gegenwärtig aktuellen Anforderungen vielfach technisch nicht realisiert. Dies muss aber nicht mit einem Defizit an Sicherheit verbunden sein, was über eine fachtechnische Beurteilung des Restrisikos nachgewiesen werden kann.
Die TÜV SÜD Rail GmbH wurde hierfür mit der brandschutztechnischen Beurteilung (BtB) der SBB Bestandsflotte der Fahrzeugtypen FLIRT, Domino, DTZ und HVZ (beide S-Bahn Zürich) und der Lokomotive Re420 beauftragt. Das Projekt umfasst insgesamt mehr als 500 Fahrzeuge unterschiedlichster Bauart und Ausstattung.
Die Grundlage für die brandschutztechnische Beurteilung bildet eine generisch aufgelegte Risikoanalyse, verbunden mit einer zu erstellenden Bestandsaufnahme der aktuellen Techniksituation und des realisierten Betriebs der Fahrzeuge. Für diese Risikoanalyse wurden spezifische Brandrisiken für die jeweils zu beurteilende Fahrzeugbauart bzw. -flotte ermittelt und in Bezug auf das maßgebliche Schutzziel „Personensicherheit“ bewertet.
Parallel dazu wurden die aktuellen Normen- und Nachweisgrundlagen als anerkannte Regeln der Technik hinsichtlich Brandschutz inhaltlich abgeglichen und in die Bewertung einbezogen. Auf Basis dieser Betrachtungen wurden falls erforderlich technologieunabhängige Maßnahmen (technisch / betrieblich / organisatorisch) aufgezeigt, so dass das mögliche Brandrisiko in Verbindung mit dem sich ergebenden Schadensausmaß auf das Niveau einer „gleichen Sicherheit zum Stand der anerkannten Regeln der Technik“ reduziert wird.
Die SBB kann mittels dieser Erkenntnisse mögliche Maßnahmen aus Betreibersicht entwickeln und bewerten sowie über eine Umsetzung entsprechend der selbst festgelegten Restrisikoakzeptanzgrenzen entscheiden. Gegenwärtig wird das laufende Modernisierungskonzept zur Doppelstockflotte IC2000 mit ca. 340 Fahrzeugen durch die Sachverständigen der TÜV SÜD Rail mittels einer kontinuierlichen entwicklungsbegleitenden Prüfung unterstützt. Die abschließend dokumentierte Begutachtung der Fahrzeuge ist eine Basis für die in 2018 geplante Wiederinbetriebnahme für den netzweiten Verkehr inklusive der langen Alptransittunnel durch das Bundesamt für Verkehr in der Schweiz.
Aufgrund der effizienten fachlichen Zusammenarbeit zwischen der TÜV SÜD Rail GmbH und der SBB sind auch weitere zukünftige gemeinsame Projekte zur Fahrzeugbewertung nicht ausgeschlossen.
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