Wir bringen Sicherheit aufs Gleis
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Insbesondere in bahntechnisch erschlossenen unwegsamen Gebieten besteht ein hoher Sicherheitsanspruch unter Berücksichtigung der gelände- und betriebsspezifischen Besonderheiten. TÜV SÜD Rail GmbH war bei der Brandschutzprüfung und -begutachtung mehrerer Berg- und Zahnradbahnen involviert und ist mit den Herausforderungen und Besonderheiten dieser Schienenfahrzeuge vertraut.
Brandschutz für Berg- und Zahnradbahnen im HochgebirgeIn Zusammenarbeit mit der Stadler Bussnang AG wurden mehrere Projekte für Neubaufahrzeuge für Berg- und Zahnradbahnen realisiert, bei denen die TÜV SÜD Rail GmbH die Prüfung und Begutachtung für das Fachgebiet Brandschutz übernahm. Für die Zulassung war in allen Projekten das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) zuständig, welche als einzige Zulassungsbehörde weltweit über Spezialvorschriften für Zahnradbahnen verfügt.
Mit den brandschutztechnischen Gutachten der TÜV SÜD Rail GmbH wurden unter anderem neue Triebfahrzeuge für die WAB (Wengernalpbahn, 2014), MVR (Transports Montreux-Vevey-Riviera, 2015), TPC (Transports Publics du Chablais, 2015) und BOB (Berner Oberland Bahn) sowie eine Zahnradlokomotive für die bayerische Zugspitzbahn BZB (beide 2016) erfolgreich zugelassen.
Besondere Herausforderungen bei der gutachterlichen Bewertung von Berg- und Zahnradbahnen sind die vielen spezifischen Besonderheiten der Streckenführung (z.B. im alpinen Hochgebirge und Tunneln) sowie die betrieblichen Aspekte einer Zahnradbahn (z.B. Fahrgeschwindigkeit und Bremsanforderungen). Diese können nur zum Teil normativ abgedeckt werden bzw. die Sicherheitsanforderungen ergeben sich durch die betrieblichen Prozesse jedes einzelnen Betreibers.
So sind beispielsweise die geringen Fahrgeschwindigkeiten von teilweise nur 17.5 km/h bei einer Steigung von 250 ‰ und den daraus resultierenden Fahrzeiten ausschlaggebend für das Erreichen eines für die Fahrgastevakuierung günstigen Haltepunktes. Die normativ übliche Kategorisierung entsprechend der Tunnellängen tritt hierbei in den Hintergrund.
Im Zusammenhang mit einer möglichen Evakuierung im Brandfall stehen die betrieblichen Aspekte des jeweiligen Betreibers, bei denen auch saisonale Besonderheiten wie z.B. Wetterbedingungen oder Events berücksichtigt werden müssen. Die Evakuierung eines Fahrzeugs bedingt beispielsweise im hochalpinen Bereich bei Fahrt durch von Schneemassen freigeräumten Schneisen auch weitläufigere Bereiche neben der Trasse, so dass im Notfall eine sichere Selbstrettung und ein Aufenthalt der Fahrgäste entfernt vom Fahrzeug ermöglicht wird.
Brandschutz für Berg- und Zahnradbahnen im HochgebirgeDiese und viele weitere Aspekte wurden erfolgreich und in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller und auch den Betreibern in die Bewertung der Schutzziel-erfüllung für die Neufahrzeuge miteinbezogen. Besonders erfolgreich erwies sich bei allen Projekten die frühzeitige Einbeziehung der TÜV SÜD Rail GmbH, teilweise schon während der Angebots-phasen des Fahrzeug-Herstellers.Dies ermöglichte das optimale Durchlaufen des in der EN 50126 aufgezeigten Lebenszyklus- bzw. V-Modells, was wiederum eine frühzeitige Zusicherung der Zulassungsfähigkeit der vom Hersteller gewählten Konzepte und Detaillösungen ermöglichte.Die gute Zusammenarbeit zwischen den Experten der TÜV SÜD Rail GmbH und der Stadler Bussnang AG im Fachgebiet Brandschutz wird aktuell mit mehreren Projekten für Neufahrzeuge, unter anderem für die Appenzellerbahnen und die Matterhorn-Gotthard-Bahn, fortgeführt.
Zuverlässigkeit und Sicherheit von Infrastruktur und Bahnbetrieb sind die Basis jedes Bahnsystems.
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