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Im Juni 2019 hat die gemeinnützige Foundation FSSC 22000 ihren Standard in Version 5 veröffentlicht. Die wichtigsten Neuerungen und Termine im Überblick.
Händler und Verbraucher stellen hohe Anforderungen an die Sicherheit von Lebensmitteln. Eine FSSC 22000-Zertifizierung ist ein weltweit akzeptierter Nachweis für ein umfassendes Managementsystem für Lebensmittel- bzw. Futtermittelsicherheit und damit ein wichtiger Erfolgsfaktor. Der Standard ist von der Global Food Safety Initiative (GFSI) anerkannt und speziell im internationalen Handel sowie in der weiterverarbeitenden Industrie beliebt. Ziel der Norm: das Vertrauen des Konsumenten stärken, die Integrität der Produkte entlang der gesamten Lieferkette gewährleisten und die Sicherheit der erzeugten Lebensmittel bestätigen.
FSSC 22000 richtet sich an die Branchen Lebensmittelherstellung (Kategorie C), Tierfutter (Kategorie D), Catering (Kategorie E), Retail/Wholesale (Kategorie F I), Transport und Lagerung (Kategorie G), Verpackung für Lebensmittel und Futtermittel (Kategorie I) sowie Herstellung von (Bio-)Chemikalien (Kategorie K). Unternehmen aus all diesen Bereichen können sich bei TÜV SÜD zertifizieren lassen. Wichtig: Betreiben Unternehmen der Kategorie F I neben stationären Märkten auch einen Online-Shop, kann dieser in die Zertifizierung einbezogen werden.
FSSC 22000 kombiniert die ISO 22000:2018-Managementsysteme für die Lebensmittelsicherheit mit sektorspezifischen Präventivprogrammen der ISO/TS 22002-X-Reihe bzw. weiteren Normen mit zusätzlichen FSSC 22000-Anforderungen. Die Revision der ISO 22000 im vergangenen Jahr und die geänderten Benchmarking Requirements der GFSI machten eine Aktualisierung nötig – von FSSC 22000 Version 4.1 auf Version 5. Eine der Hauptänderungen ist die Implementierung der ISO 22000:2018; die Norm liegt nun ebenfalls in der High Level Structure vor und lässt sich damit unkompliziert in einem integrierten Managementsystem umsetzen. Zudem wurde die Struktur von FSSC 22000 angepasst, Anforderungen neu formuliert und neue Definitionen im Annex 1 veröffentlicht.
Die ISO 22000:2018 fordert einen risikobasierten Ansatz. Die Risikobewertung darf allerdings nicht mehr ausschließlich auf der operativen Ebene (Gefahrenanalyse im Herstellungsprozess) durchgeführt werden, sondern muss ab jetzt – wie bei der ISO 9001 – auch auf der organisatorischen Ebene bzw. Management-Ebene erfolgen. Hier geht es um die Bewertung des Umfelds und der äußeren Einflüsse, die ein Risiko für das Unternehmen darstellen können. Dafür beschreibt die Norm zwei unterschiedliche Plan-Do-Check-Act-Zyklen (vgl. Grafik).
Nach der Aktualisierung der Norm auf Version 5 gelten nun Übergangsregelungen. Audits nach FSSC 22000 Version 4.1 sind nur noch bis Ende des Jahres 2019 möglich, und die Zertifikate verlieren spätestens am 29. Juni 2021 ihre Gültigkeit.
Vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 werden Upgrade-Audits gemäß den Anforderungen nach FSSC 22000 Version 5 durchgeführt, wie nach dem letzten Versionssprung auch. Der Umstieg kann sowohl bei einer Re-Zertifizierung als auch bei einem Überwachungsaudit erfolgen. Die Upgrade-Audits werden angekündigt und nur auf expliziten Wunsch unangekündigt durchgeführt. Fand bei zertifizierten Unternehmen bisher noch kein unangekündigtes Audit statt, dann muss das nächste Überwachungsaudit nach dem Upgrade zwingend unangekündigt durchgeführt werden. Grundsätzlich bleibt der Zertifizierungszyklus unverändert bestehen: Ist nächstes Jahr beispielsweise ein Überwachungsaudit geplant, wird dieses gleichzeitig als Upgrade-Audit auf Version 5 genutzt –, dafür wird seitens der Zertifizierer allerdings kein zusätzlicher Zeitaufwand kalkuliert.
TÜV SÜD-Expertin: Susanne Lange
Produktmanagerin FSSC 22000 und ISO 22000 in der Zertifizierungsstelle der TÜV SÜD Management Service GmbH
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